my health - Referentenvorschau

Embodiment: Wie Gefühle den Körper prägen

In der äusseren Haltung eines Menschen spiegelt sich seine innere Einstellung. Was die Wissenschaft dazu sagt und wie Sie diese Wechselbeziehung im Alltag nutzen können.

Starke Gefühle spielen sich nicht nur im Kopf ab. Sie werden auch auf körperlicher Ebene deutlich. Ein Sportler reisst in der Freude über seinen Sieg die Arme nach oben. Das Kind, dem die Mutter das heiss ersehnte Spielzeug kauft, hüpft vor Begeisterung auf der Stelle. Und Fussballfans hält es – egal ob im Stadion oder im Wohnzimmer – nicht mehr auf ihren Sitzen, wenn endlich das ersehnte Tor fällt. Aber auch negative Stimmungen wie Traurigkeit, Frust und Ärger bahnen sich ihren Weg von innen nach aussen – in hängenden Mundwinkeln und Sorgenfalten.

Der Körperausdruck des Menschen wird bewegt von dem, was sich in seinem Inneren abspielt. Der Übergang zwischen Gedanken, Gefühlen und Körperempfinden ist fliessend. Viele Redewendungen artikulieren diesen Zusammenhang: „den Kopf hängen lassen“, „einen Schlag in die Magengrube bekommen“, „hochnäsig“ oder „geknickt“ sein. Umgekehrt prägt eine typische Körperhaltung aber auch die inneren Einstellungen und Werte eines Menschen. Wer sich durch nach vorn gekrümmte Schultern ständig kleiner macht als er eigentlich ist, kann dadurch eine dauerhaft betrübte Stimmungslage fördern. „Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Körper und psychischer Verfassung, die aufs engste vernetzt und gekoppelt ist“, sagt Dr. Maja Storch vom Institut für Selbstmanagement und Motivation Zürich ISMZ. So hat die Art und Weise, wie jemand sitzt oder steht, Einfluss darauf, wie er Informationen verarbeitet. „Wissenschaftliche Experimente zeigten zum Beispiel, dass Menschen in gebeugter Zwangshaltung weniger kreativ sind und bei der Lösung schwieriger Aufgaben schneller aufgeben.“ Eine aufgerichtete Körperhaltung hingegen induziert mehr Selbstbewusstsein und bessere Leistungen. Muskeln entspannen sich, die Atmung wird regelmässiger und tiefer und der stimmliche Ausdruck fester.

Über zwei Themenbereiche spricht Maja Storch am My Health Kongress am 9. Nov. 24: Sie führt in die wissenschaftlich beweiskräftigen Grundlagen des Embodiment ein und erläutert dann die Konsequenzen dieses Ansatzes für die Psychologie und für die Selbstführung. Das Erkennen dieser Zusammenhänge ist relevant für alle therapeutischen und pädagogischen Berufe – und letztlich für jede(n) einzelne(n) von uns.

Teilnahme

my health congress 2024 - Anstiftung zur Gesundheit findet in Rapperswil/SG im ENTRA sowie als Stream online statt. Die Teilnahme kostet CHF 240 | EUR 240.

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Dr. Maja Storch
März 2024