Patienten-Story Morbus Bechterew

Morbus Bechterew - Leben neu entdecken

Patientenstory Morbus Bechterew

Als bei Tanja Felix vor sechs Jahren Morbus Bechterew diagnostiziert wurde, riet man ihr, sich bei der IV anzumelden. Heute unterrichtet sie Pilates und Yoga und führt trotz der schweren Krankheit „ein gutes Leben.“

Die Schilderung ihrer bald zehnjährigen Leidenszeit hört sich an wie ein ununterbrochener Kampf gegen einen mächtigen Gegner, von dem Tanja Felix lange nicht wusste, wer er wirklich war: Morbus Bechterew ist eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule und ihrer Gelenke. Sie ist mit starken Schmerzen und der Versteifung der Wirbelsäule verbunden. Außerdem kann es zu Entzündungen der Regenbogenhaut der Augen kommen. Die Ursachen von Bechterew sind nicht vollständig bekannt, sie scheinen in der Störung des Immunsystems zu liegen und sind größtenteils genetisch bedingt. Die Großmutter von Tanja Felix litt an Rheuma und auch bei ihrer Mutter wurden Rheumafaktoren im Blut nachgewiesen.

Tanzausbildung mit Schmerzen

„Ich hatte bereits als Kind ein schwaches Immunsystem und war viel krank“, erzählt die heute 30-Jährige. Mit zwanzig begann Tanja Felix eine Tanzausbildung. Schon damals hatte sie Schmerzen im unteren Rücken und ihre Augen waren entzündet. Die Ärzte sprachen von „Überbelastung“ und diagnostizierten einen Tinnitus. Mit den Methoden der Chinesischen Medizin verschwanden Stress, Augenentzündung und Tinnitus, nicht aber die Rückenschmerzen. Die nächste Diagnose eines Sportarztes lautete auf Bandscheibenvorfall.
Erst 2009 stand fest, dass Tanja Felix an der «Spondylitis ankylosans» - so der Fachausdruck für die Bechterew Krankheit - litt. Starke Rheumamittel und Kortison, die ihr verschrieben wurden, nützten nichts. Sie musste ihre Tanzausbildung abbrechen. Es folgten Tage, an denen Tanja Felix nicht mehr aufstehen konnte. Obwohl ihre Kräfte langsam abnahmen und sie von Depressionen geplagt wurde, wollte sie nicht aufgeben: „Ich musste mehr über die Krankheit erfahren, wollte wissen, warum in meinem Körper soviel Stress herrschte.“ Für kurze Zeit bewegte sie sich „auf der Esoterik-Schiene“, wie sie sagt: „Ich besuchte einen Heiler“. Dieser redete ihr ein, dass sie gar nicht krank sei. Tanja Felix begann ihre Krankheit „zu leugnen“. Sie wollte weder von Medikamenten abhängig sein, noch sich bei der IV anmelden. Mit Gelegenheitsjobs hielt sie sich über Wasser, aber oft musste sie wegen ihrer Krankheit mit der Arbeit aussetzen.

Etwas fehlte

Um die Wirbelsäule beweglich zu halten und eine Verknöcherung zu vermeiden, sind bei Morbus Bechterew Gymnastik und Dehnübungen wie Yoga und Pilates wichtig. Dass dies mit großen Schmerzen verbunden sein würde, erfuhr Tanja Felix 2010, als sie im Oktober 2010 eine Yoga-Ausbildung begann. Es folgten 2013 Kurse in Pilates.
Tanja Felix machte sich vor einem Jahr auf den Ratschlag ihrer Pilates-Lehrerin selbstständig und mietete sich in der Mühle Tiefenbrunnen im Zürcher Seefeld ein. Noch immer hatte sie zu diesem Zeitpunkt mal mehr mal weniger Schmerzen. Zudem plagten sie Migräne-Anfälle. „Ich merkte, dass etwas fehlte, mein Oberkörper war noch nicht stabil und ich fühlte mich nicht synchron.“.

„Mit Spiraldynamik kam ein Fluss in Bewegung“

Ein Check-up bei Dr. med. Christian Larsen, leitender Arzt des Spiraldynamik® Med Centers in Zürich, bestätigte u.a. eine Instabilität im Oberkörper, Muskelspannungen im Beckenbereich, sowie Verspannungen im Nacken-Schulterbereich. Nach einer Spiraldynamik®-Therapie sei bei ihr „ein Fluss in Bewegung gekommen“, erzählt Tanja Felix. Die Migräne ist verschwunden, Schmerzen hat sie „erstmals seit sechs Jahren“ keine mehr und sie hat ihren Körper stabilisiert. „Ich lerne, das Leben neu zu entdecken“, meint sie strahlend, „beruflich wie privat.“ Sie hat eine Spiraldynamik®-Grundausbildung begonnen und will ihre Erfahrungen an ihre Kunden weitergeben. Nach zehn Jahren Kampf gegen ihre Krankheit sagt sie: „Ok, ich habe Bechterew, aber ich kann trotzdem ein gutes Leben haben.“

Text: Eva Mackert, November 2014

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